Kein Burgfrieden in Zeiten der Krise: Antifaschismus bleibt notwendig!

Als sich im Sommer letzten Jahres die ersten Firmen auf eine längere Rezession einzustellen begannen, rechnete wohl niemand damit, bereits ein halbes Jahr später in einer erneuten Jahrhundertkrise zu stecken. Die Coronapandemie hat die sich anbahnende Wirtschaftskrise in ungeheurem Maße beschleunigt und verstärkt – deren Ausmaße und Folgen noch lange nicht abzuschätzen sind.

Nicht nur das soziale Leben der Bevölkerung, sondern auch ganze Branchen (Einzelhandel, Kultur, Gastronomie, Tourismus,…) wurden in den letzten Wochen auf unabsehbare Zeit eingestellt, um die Ausbreitung der neuen Krankheit zu verhindern. Zur Krisenbewältigung macht der Staat gerade Geldbeträge in schwindelerregender Höhe locker und verteilt sie mit der Gießkanne an Unternehmen. Diese halten bereitwillig die Hände auf, ganz egal ob sie nun kurz vor dem Bankrott stehen oder nicht. Die tatsächlich von der Krise betroffenen, nämlich die Beschäftigten strauchelnder Betriebe, werden hingegen mit Kurzarbeitergeld abgespeist, oder gleich gekündigt.

Fatal wäre es daher, wenn wir uns nun in die häusliche Gemeinschaft oder gar gleich in die Polit-Pause zurückziehen würden. Denn zu tun gibt es gerade mehr als genug für die linke Bewegung als Ganzes, aber auch für uns als AntifaschistInnen im Speziellen. Viele beteiligen sich gerade allerorts an solidarischen Initiativen, organisieren praktische Nachbarschaftshilfe, oder unterstützen diejenigen in ihren Forderungen und Kämpfen, die schon jetzt die ökonomischen Folgen der Krise zu spüren bekommen.

Wir dürfen aber auch nicht den Fehler machen und in diesen Zeiten unsere Feinde aus den Augen lassen. Denn rechte „Prepper“ und andere FaschistInnen könnten nun auch ihren historischen Moment gekommen sehen und zur Tat schreiten. Erste Hinweise zu Waffen- und Munitionslagern machten bereits in den letzten Wochen in den Medien die Runde. Während die AfD es gerade nicht schafft, die Krise für sich zu nutzen und eher mit sich selbst beschäftigt erscheint, versuchen sich Nazis von „Die Rechte“ und „Der dritte Weg“ bereits durch karitative Aktionen zu profilieren. Die Erfahrung zeigt uns, dass Krisenzeiten reaktionäre Vorstöße gerade zu heraus fordern. Daher liegt es wie bisher auch an uns: Wo auch immer Rechte in Erscheinung treten, werden wir mit geeigneten Mitteln intervenieren und ihre Aktivitäten so gut es geht unterbinden.

April 2020

Antifaschistische Aktion Karlsruhe
Antifaschistische Aktion Südliche Weinstraße
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Mannheim
Antifaschistische Aktion (Aufbau) Stuttgart
Antifaschistische Aktion [Aufbau] Tübingen
Antifaschistische Aktion [O] Villingen-Schwenningen
Antifaschistische Perspektive Ludwigsburg Rems-Murr
Antifaschistischer Aufbau München

Für alle, die nun aus gegebenem Anlass viel zu Hause sind und alle linken Klassiker schon ausgiebig studiert haben, empfehlen wir folgende Artikel aus dem Antifa-Infoblatt. Sie versuchen einen Eindruck darüber zu vermitteln wie in Griechenland vor einigen Jahren die ökonomisch-gesellschaftliche Krise und faschistische Straßenpräsenz zusammenwirkten:

„Die Antifa hat es mit viel Mühe geschafft, auf den Straßen dominant zu sein“

„Rechts in der Mitte“

„Antifaschistische Praxis in Griechenland“

Denk ich an Griechenland in der Nacht…“