Faschistischer Gewalt entgegentreten!

Im Folgenden unser Flugblatt anläßlich des Gedenkens an die Geschwister Scholl am 22. Februar. Ein Bericht davon und von einer anschließenden spontanen Demonstration zum Haus des NPD-Vorsitzenden Jürgen Schützinger findet sich hier.

FASCHISTISCHER GEWALT ENTGEGENTRETEN!

Heute vor 70 Jahren, am 22. Februar 1943, wurden die Geschwister Hans und Sophie Scholl von Faschisten ermordet. Der faschistischen Diktatur in Deutschland, von 1933, bis zur Befreiung durch die Alliierten 1945, fielen zehntausende Antifaschistinnen und Antifaschisten zum Opfer. Viele der Mutigen, die damals gegen die Nazis, das faschistische Regime und den Weltkrieg aktiv wurden, bezahlten ihr Engagement mit ihrem Leben.

Auch heute noch werden Menschen, die nicht in das rassistische und menschenverachtende Weltbild der Rechten passen von diesen angegangen. Linke, die sich für eine solidarische und gerechte Gesellschaft einsetzen, Menschen, die gegen Faschisten aktiv sind, Migrantinnen und Migranten und viele andere müssen immer noch damit rechnen von Nazis verfolgt und angegriffen zu werden.

Seit 1990 wurden in der BRD 182 Menschen von Faschisten ermordet, die Dunkelziffer dürfte um einiges höher liegen. Teilweise werden Nazis von staatlichen Stellen mit Informationen und gezielten Hinweisen unterstützt, ihre Verbrechen gedeckt und vor Ermittlungen der Polizei gewarnt. Wie tief Teile des Staates, wie der Verfassungsschutz, mit der faschistischen Szene verstrickt sind, zeigen die Geschehnisse rund um die sogenannte Affäre um die Terrorgruppe „NSU“

Im Kampf gegen Faschismus dürfen wir uns nicht auf den Staat verlassen, wir müssen selbst aktiv werden! Wir dürfen nicht länger akzeptieren, dass sich Faschisten auch in Villingen-Schweninngen breit machen können und die Doppelstadt als ihre Hochburg bezeichnen. In unserer Stadt wohnt der Vorsitzende des Landesverbandes der NPD Baden-Württemberg, Jürgen Schützinger. Seit Jahren steht er an der Landesspitze der faschistischen NPD und dem Naziverein „Deutsche Liga für Volk und Heimat“, der de facto nur noch in der Region um Villingen-Schwenningen existiert und hier die bestehenden NPD-Strukturen ergänzt.

Neben Jürgen Schützinger gibt es noch viele weitere aktive Nazis in Villingen-Schwenningen. Michael Kerber der ebenfalls in der NPD aktiv ist und der in der Doppelstadt, aber auch in Rottweil immer wieder als Kandidat der NPD und DLVH antritt. Rudolf Schützinger, der Sohn von Jürgen Schützinger, spielt ebenfalls eine wichtige Rolle in der regionalen Naziszene. Er übernimmt seit Jahren Posten in der NPD und tritt landesweit immer wieder zu Wahlen an. Die Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Auch bestehen offensichtliche Überschneidung zwischen NPD und Gruppen, wie den „Freien Kräften Schwarzwald-Baar-Heuberg“.

Für die Faschisten darf es kein ruhiges Hinterland geben, in dem sie sich organisieren und ihre Veranstaltungen abhalten können. Doch auch bei auch bei uns in der Region regt sich mittlerweile Widerstand dagegen. Dies, zeigt unter anderem die massive Behinderung einer Veranstaltung der rechten DLVH am 1. November letzten Jahres. Vor der Villinger Gaststätte zur Betholdshöhe, in dem die Veranstaltung stattfand, organisierte unter anderem das Aktionsbündnis gegen Rechts VS eine Kundgebung. Immer wieder gelang es anreisende Rassisten und Faschisten zu behindern und zurückzuweisen.

Im Januar gingen Antifaschistinnen und Antifaschisten direkt gegen den Treffpunkt von Nazis, dem Gasthaus zur Bertholdshöhe, vor. Bei der Aktion gingen einige Scheiben zu Bruch und auf die Fassade wurde „Keine Räume für die Nazis“ geschrieben.

Es gibt viele Möglichkeiten gegen die faschistischen Aktivitäten im Kreis aktiv zu werden. Dabei gilt es kontinuierliche antifaschistische Strukturen zu organisieren.

Nazistrukturen aufdecken und bekämpfen!

Den antifaschistischen Widerstand organisieren!