Unter der Parole „Die Krise heißt Kapitalismus“ gingen heute 120 Menschen in Schwenningen auf die Straße. Die 1.Mai Demonstration begann mit der Auftaktkundgebung und Rede der 1.Mai Initiative VS am Bahnhof.
Kämpfen oder frieren, dies stellten wir als 1. Mai Initiative heraus. Die Lage wird für uns Lohnabhängige zunehmend prekär. „Die Inflation frisst unsere Reallöhne und Renten auf, das Geld wird in Aufrüstung, Krieg und Zerstörung gesteckt.“
An der Demonstration beteiligten sich verschiedene Gruppen, unter anderen der alevitische Verein, DIDF-Jugend, ATIK und die Linke Aktion VS. Der gemeinsame Nenner, welchen alle Redner:innen zum Ausdruck brachten, war: Es liegt an uns, die Abwälzung der Krisenlasten auf die Lohnabhängigen zurückzuweisen, es liegt an der Arbeiter:innenklasse sich klar und deutlich gegen Aufrüstung und Kriegspolitik zu positionieren.
Laut und kämpferisch lief die Demo durch Schwenningen. Am Revier der örtlichen Polizei fand ein Zwischenstopp statt und es folgte eine Rede zum Thema Repression und Widerstand. Im letzten Jahr wurde die 1.Mai Demonstration in Schwenningen von der Polizei angegriffen und schlussendlich aufgelöst. Darauf und auf das generelle Verhältnis einer klassenbewussten Linken zum bürgerlichen Staat und seiner Sicherheitsorgane ging der Redner ein: „Das geltende Recht und die Gesetze sind immer die Regeln der Herrschenden, früher und heute. Der Staat und seine Behörden sind keine neutrale Institutionen. Mag die einzelne Polizistin ein netter und hilfsbereiter Mensch oder ein Arschloch sein – zuerst mal geschenkt, der eigentliche Knackpunkt ist ein anderer. Sie schützen die herrschende Ordnung, ihre Vertreterinnen und ihre Profiteurinnen. Wer nicht spurt dem wird eben auf die Finger geklopft oder vielmehr auf den Kopf geschlagen. Repression ist kein Einzelfall“.
Die Demonstration zog dann weiter zur Abschlusskundgebung auf dem Schwenninger Marktplatz.
Nach der abschließenden Rede der 1. Mai Initiative folgte noch ein Grußwort der Perspektive Kommunismus, in der die zentralen Punkte einer antikapitalistischen und klassenkämpferischen Linken umrissen wurden: Organisierung, Gegenmacht von unten aufbauen, diesem System den Kampf ansagen, passende Worte zum Abschluss.
Im Anschluss an die Demonstration fand im Linken Zentrum Schwenningen das 1.Mai Fest statt um gemeinsam zu essen, zu diskutieren. Im Rahmen des Internationalistischen Festes stellte sich das neue Linke Zentrum zum ersten Mal den Besucher:innen vor. Der Schwerpunkt der Programms lag auf der Vorstellung der Räume, der Idee und der Ausrichtung des Linken Zentrums, seiner Geschichte und Perspektive.