Zeit zu Handeln

Ein Aufruf in die antifaschistische Bewegung anlässlich der anstehenden Landtagswahlen in Ostdeutschland.

Das Jahr 2024 wird in die Geschichtsbücher der Bundesrepublik eingehen. Zum ersten Mal seit der Befreiung am 08. Mai 1945 werden Faschist:innen als stärkste Kraft in ein deutsches Parlament einziehen. Und das in gleich drei Bundesländern. Am 01. September stehen in Thüringen und Sachsen, drei Wochen später in Brandenburg Landtagswahlen an. In allen drei Bundesländern wird die AfD zweifelsohne als Siegerin hervorgehen. Diese Wahlabende im Spätsommer werden zur Zäsur. Zum historischen Moment für die neue faschistische Bewegung. Ihnen wird damit etwas gelingen, das für Republikaner, DVU und NPD auch zu ihren stärksten Zeiten in weiter Ferne lag.

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Neue Broschüre: Zwischen Rechtspopulismus und Faschismus – Wo steht die AfD?

Als Antifaschistische Aktion Süd haben wir, gemeinsam mit den anderen Ortsgruppen, eine neue Broschüre verfasst.

Seit knapp zehn Jahren existiert mit der „Alternative für Deutschland (AfD)“ in der BRD eine rechte Kraft, die sich zum einen auf parlamentarischer und gesellschaftlicher Ebene etabliert hat und zum anderen als ein Sammelbecken für verschiedene rechte und faschistische Kräfte und Spektren fungiert. Allen Skandalen und offen rassistischer Hetze zum Trotz wird sie nach mehreren Jahren im bürgerlich-parlamentarischen System mittlerweile von einem Großteil der Bevölkerung als legitimer Teil dessen wahrgenommen. „Neue Broschüre: Zwischen Rechtspopulismus und Faschismus – Wo steht die AfD?“ weiterlesen

Auf die Straße: Gegen Polizeigewalt!

Am 2. Mai 2022 haben Polizisten in Mannheim während einer Festnahme einen Mann brutal misshandelt und umgebracht. Die zwei Beamten des Mannheimer Innenstadtreviers H-4 waren gerufen worden „um dem Mann zu helfen“. Videos zeigen wie sie ihn schlussendlich mit Pfefferspray angreifen, auf dem wehrlosen Mann knien und ihm mehrfach ins Gesicht schlagen. Kurz darauf ist der Mann nicht mehr am Leben. Für seinen Tod sind alleinig die beiden Polizisten verantwortlich.

Wir sind traurig und wir sind wütend – überrascht sind wir nicht. Mannheim ist kein Einzelfall. Regelmäßig sterben in diesem Land Menschen in Polizeigewahrsam, oftmals aus rassistischen Gründen. Über 180 Fälle sind seit 1990 dokumentiert. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Das die bundesdeutsche Polizei Menschen misshandelt und umbringt ist traurige Realität und hat System. „Auf die Straße: Gegen Polizeigewalt!“ weiterlesen

Perspektive Online Interview zur Gründung der Antifaschistischen Aktion Süd

Im Februar 2022 habt ihr die Gründung der „Antifaschistischen Aktion Süd“ bekannt gegeben. Warum und mit welchem Ziel schließt ihr euch gerade jetzt als gemeinsame Organisation zusammen?

Die Frage nach dem „Warum gerade jetzt“ ist schnell beantwortet: Wir waren schlicht und ergreifend soweit den Schritt zu gehen.
Einige von uns arbeiten bereits seit über zehn Jahren zusammen, andere wiederum sind erst in der letzten Zeit dazu gestoßen. Eine gemeinsame Organisierungsperspektive war immer Thema, aber in erster Linie haben wir im Alltag gegen die Nazis und Rechtspopulist:innen gekämpft und das in die Wege geleitet, was notwendig war: Kundgebungen und Proteste auf die Beine stellen, Menschen in Aktion bringen, antifaschistische Bildungs- und Gedenkarbeit organisieren usw.
In den letzten Jahren haben wir dann unsere Bemühungen um eine gemeinsame Perspektive intensiviert und haben im Spätjahr 2021 mit acht Antifa-Gruppen aus dem Süden der Republik eine gemeinsame Organisation gegründet. Wir denken, dass wir die Faschist:innen und die Reaktion nur so wirklich flächendeckend und nachhaltig zurückdrängen können. Aber: Eine Organisation auf die Beine zu stellen ist nichts, was mal eben nebenher funktioniert. Der inhaltliche Einigungsprozess und die praktische bzw. methodische Angleichung haben viel Zeit, Arbeit und Nerven gekostet. „Perspektive Online Interview zur Gründung der Antifaschistischen Aktion Süd“ weiterlesen

30 Jahre Hoyerswerda – Erinnern heißt kämpfen

7 Tage faschistischer Ausnahmezustand
Im September jähren sich die rassistischen Pogrome von Hoyerswerda zum 30. Mal. Diese begannen am 17. September 1991, als eine Neonazi-Gruppe vietnamesische StraßenhändlerInnen angriff. Die Straßenhändler flüchteten in ihr Wohnheim, welches einen Tag später von dutzenden Neonazis umzingelt und dann gezielt angegriffen wurde. Unter dem Beifall einiger Anwohnenden, warfen die Nazis Steine und Molotowcocktails auf das VertragsarbeiterInnenwohnheim und riefen dabei ausländerfeindliche Parolen. Die Nazis wurden bei ihren Gewalttaten von einigen AnwohnerInnen unterstützt. Wenig später erfolgt ein weiterer Angriff auf ein nahegelegenes Geflüchtetenwohnheim. Die BewohnerInnen waren tagelangen Ausschreitungen ausgesetzt, bei denen sie um ihr Leben fürchten mussten, denn die Polizei blieb weitestgehend untätig und setzte den Nazis nichts entgegen. Stattdessen wurden die BewohnerInnen der Wohnheime, begleitet von Jubelrufen der Nazis und einigen Anwohnenden, aus der Stadt gebracht und vorerst in Wohnheime außerhalb verlegt. Viele der Angegriffen flüchteten daraufhin in größere Städte innerhalb Deutschlands oder verließen das Land. Die Neonazis feierten dies als Triumph, sie hatten ihre erste „ausländerfreie“ Stadt geschaffen. Das war der Auftakt zu zahlreichen gewalttätigen Ausschreitungen. „30 Jahre Hoyerswerda – Erinnern heißt kämpfen“ weiterlesen