Bericht: Kundgebung: Ein Jahr nach Hanau

Wir spiegeln hier den Bericht des Offenenen Antifaschistischen Treffen VS:

Ein Jahr ist vergangen seit dem 19. Februar 2020, als ein rechter Terrorist in Hanau 9 Menschen ermordet hat, die er als Ausländer ausmachte.

Aus diesem Grund gab es heute, am 20. Februar, auch in Villingen-Schwenningen eine Kundgebung. Gemeinsam mit Jugendlichen der Alevitischen Gemeinde hatten wir, das Offene Antifaschistische Treffen VS, die Kundgebung organisiert. Bei frühlingshaftem Wetter kamen etwa 50 Menschen auf dem Latschariplatz zusammen, um ein Zeichen gegen rechten Terror zu setzen und dafür einzustehen das die Morde Konsequenzen haben.

In den zwei Reden vom OAT ging es zuerst um die politischen Hintergründe des Anschlages, das Tobias Rathjen zwar alleine gehandelt hat, seine Tat aber keineswegs aus dem Nichts kam. Seine Tat muss im Kontext eines gesellschaftlichen Rechtsrucks gesehen werden, zu dem die AfD, aber auch Teile der CDU und anderes Personal der politischen „Mitte“ beigetragen haben.

In der zweiten Rede ging es darum das wir aus der Tat von Hanau Konsequenzen ziehen müssen, und unser politisches Handeln und unsere Kräfte bündeln müssen. Vor allem wenn Rechte erstarken, sich die AfD in den Parlamenten breit macht, und zugleich antifaschistische und antirassistische Arbeit mehr und mehr zur Zielscheibe des Staates wird.

Die alevitische Gemeinde thematisierte in ihrem Redebeitrag Rassismus, und das wir Rassismus nicht nur als deutsche oder europäische Eigenheit sehen dürfen, sondern das der Kampf gegen Rassismus und Faschismus ein internationaler ist.

Im Anschluss wurden die Namen der Toten verlesen und Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Ferhat Unvar, Hamza Kurtovic, Gökhan Gültekin, Kaloyan Velkov, Said Nesar Hashemi, Fatih Saracoglu, Vili-Viorel Paun mit wenigen Worten vorgestellt. TeilnehmerInnen der Kundgebung legten Blumen für die Ermordeten nieder.

Die Erinnerung an diese neun Menschen bringt auch eine Verantwortung für uns. Wir dürfen nicht still sein, sondern müssen eingreifen und handeln.

Eine Art zu Handeln wurde zum Ende der Kundgebung präsentiert. Auf dem Weg zur Kundgebung fiel einigen AntifaschistInnen überraschend ein Müllsack in die Hände, der voll mit zerrissenen AfD-Plakaten war. Die Anwesenden spendeten für diese eine Möglichkeit unter vielen, gegen geistige Brandstifter aktiv zu werden zum Abschluss der Kundgebung Applaus.

Hanau ist überall – kein Schlussstrich

Mehr Bilder von der Kundgebung findet ihr auf der Website des OATs.