Plakatierungen in Villingen-Schwenningen

In Schwenningen wurden Plakate aufgehängt, die die anstehenden Nazi-Mobilisierungen am 26.04. und den 1. Mai thematisieren.

Am 26.04. werden in ganz Deutschland rechte Demonstrationen angekündigt. Hier in Baden-Württemberg wurden in Karlsruhe, Reutlingen und Balingen Demos angemeldet, zu denen auch viele der neu auftauchenden jungen Nazigruppen wie „Unitas Germanica“ mobilisieren.

Mehr Infos zum 26.04. findet ihr auf der Sonderseite von Antifa-Info: https://antifa-info.net/26-04/

Und weil Antifaschismus ohne revolutionäre Perspektive ein Kampf ist, der aussichtslos ist, rufen wir dazu auf, am 1. Mai auf die Straße zu gehen, für eine Welt ohne Ausbeutung, Krieg und Faschismus!

Den Aufruf der Antifaschistischen Aktion Süd zum 26.04. und den Aufruf der Linken Aktion zum 1. Mai findet ihr unten auf der Seite.

Aufruf der Antifa-Süd zum 26.04:

Am 26. April 2025: Alle auf die Straße! Naziaufmärsche verhindern!

Für den 26. April 2025 rufen rechte und faschistische Gruppen bundesweit zu Demonstrationen auf. Im süddeutschen Raum soll es unter anderem Aufmärsche in Karlsruhe, Reutlingen, Nürnberg und München geben. Hinter der Initiative, die unter dem Motto „Gemeinsam für Deutschland“ in Erscheinung tritt, steckt ein Bündnis aus den Ausläufern der rechten Querdenken-Bewegung und neuen Nazi-Gruppen.
Einen ersten Anlauf hatte das Bündnis bereits Mitte März genommen, damals folgten dem Aufruf bundesweit einige tausend Menschen, darunter in einigen Städten auch hunderte gewaltbereite Nazis. Schon im März schlug diesen Nazis in den Städten harter Gegenwind ins Gesicht: teilweise konnten Aufmärsche blockiert werden. Daran gilt es anzuknüpfen.

Wir rufen alle Antifaschist:innen auf, die Nazis am 26. April nicht durch die Straßen unserer Städte ziehen lassen! Lasst uns gemeinsam diese Märsche verhindern.

Der Aufruf der Nazis kommt nicht unerwartet. Es war nur eine Frage der Zeit, bis im Zuge der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung auch die militante faschistische Bewegung wieder erstarkt und auf die Straße drängt. Im Windschatten des AfD-Erfolgs und der gesellschaftlichen Rechtsentwicklung entstehen neue Nazi-Gruppen wie der „Deutsche Störtrupp“ oder die „Revolte“-Gruppen. Das Auftreten der Gruppen und ihre Rhetorik erinnern stark an die frühen 90er – Bomberjacke, kurze Haare und „Deutschland den Deutschen“ ist wieder in.

Dass faschistische Gruppen in einer der tiefgreifendsten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Krisen seit dem Ende des zweiten Weltkriegs entstehen, kommt nicht von ungefähr. Krieg, Krise, Abstiegsängste und Perspektivlosigkeit sind der Hintergrund vor dem rechte Ideologie auf fruchtbaren Boden fällt. Mit einfachen Antworten auf komplexe Fragen, mit Rassismus und nach unten treten finden vor allem junge Männer momentan ein Ventil für ihre Unzufriedenheit mit den Verhältnissen. Die Gefahr, die von den Nazis ausgeht, darf nicht unterschätzt werden – so jung und platt sie momentan auch auftreten mögen. Wo Worte sind, folgen eher früher als später auch Taten. In den 90ern haben Geflüchtetenunterkünfte gebrannt, wurden dutzende Menschen von Faschist:innen ermordet. Wenige Jahre später zog der NSU mordend durchs Land. Gründe genug dem neuen Phänomen im Hier und Jetzt eine Absage zu erteilen und die Nazis 2025 früh und konsequent in die Schranken zu weisen. Denn nur das hilft nachhaltig. Jeder Meter, den die Nazis nicht laufen können, ist ein Schlag gegen ihr Selbstbewusstsein und wirkt sich negativ auf den Aufbau der faschistischen Strukturen aus.

Wie das gelingen kann? Indem wir es selbst in die Hand nehmen. Alle gemeinsam und mit Allem was dafür nötig ist. Gegen Nazis hat es noch nie geholfen die Bürgersteige hochzuklappen – es braucht Widerstand auf vielen Ebenen: lautstarker Protest an den Gittern, Blockaden der Naziroute, direkte Aktionen gegen Nazigruppen. Das solidarische Zusammenspiel aller, die das Ziel teilen den Nazis die Straße zu nehmen, ist entscheidend für den gemeinsamen Erfolg. Denn die Straße ist und bleibt der zentrale Ort der politischen Auseinandersetzung – umso notwendiger sie gegen Faschist:innen zu verteidigen.

Am 26. April 2025: Alle auf die Straße. Den Nazis keinen Fußbreit, auf allen Ebenen & mit allen Mitteln. In Karlsruhe, in München, in Reutlingen, in Nürnberg und sonst wo.

Aufruf der Linken Aktion VS zum 1.Mai:

Sozialismus oder Barberei – am 1.Mai auf die Straße!

Wir sehen eine Welt am Abgrund. Krieg und Gewalt bestimmen die Nachrichten. Armut, Hunger und Perspektivlosigkeit nehmen zu. Millionen Menschen sind auf der Flucht. Die EU, der ganze westliche Block, Deutschland führen Krieg und treiben die militärische Aufrüstung in rasendem Tempo voran.

Mit deutscher Unterstützung geht der Genozid in Gaza weiter. Nach innen wird an der Repressionschraube gedreht – gegen die Solidarität mit Palästina, gegen Antifaschist:innen, gegen alle welche die Barbarei des Kapitalismus nicht länger bereit sind zu akzeptieren und Widerstand organisieren. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Krise, nicht nur die Autokonzerne kündigen Werksschließungen und Entlassungen an. Insgesamt steckt das Kapital tief in der Krise, die Folgen dafür sollen auf die Arbeiter:innen abgewälzt werden. Diese Entwicklung fällt zusammen mit einer seit dem zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesenen militärischen Aufrüstung. Hunderte Milliarden werden bei Bildung, Sozialem, Gesundheitssystem, Klima und Umweltschutz zusammengestrichen und dem Rüstungskapital zugeschoben. Rechte Politik ist auf dem Vormarsch, Faschist:innen formieren sich. Frauenrechte und sexuelle Selbstbestimmung werden angegriffen, mit der reaktionären Formierung einher gehen patriarchale Gewalt und Unterdrückung.

Es ist der Kapitalismus im Ganzen der all dies mit sich trägt – er bietet den Menschen heute keine Zukunft mehr – er muss revolutionär überwunden werden. Und zwar durch die unterdrückten, ausgebeuteten Menschen selbst – durch die Arbeiter:innenklasse. Daran führt kein Weg vorbei. Der 1. Mai ist der Tag an dem wir den Kampf für eine bessere Welt auf die Straße tragen.

Für eine kommunistische, revolutionäre Perspektive und eine Welt frei von Ausbeutung, Krieg und Faschismus!

1.Mai Demo – 13 Uhr – Schwenningen Bhf