+++ 200 Menschen auf der Straße gegen siebten Pegida-Aufmarsch +++ Mehre Zugangswege zu rechten Kundgebung zeitweise blockiert +++ Trotz Bachmann: Nur 120 Nazis und Rassisten auf der Straße +++
Zur siebten Kundgebung von SBH-Gida hatten sich die Rassisten aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis prominente Unterstützung besorgt. Der Begründer der PEGIDA Bewegung in Dresden, Lutz Bachmann, sollte den zuletzt stark schwächelnden Teilnehmerzahlen auf die Sprünge helfen. Bachmann musste Anfang des Jahres seine Funktionen bei PEGIDA Dresden niederlegen wegen mehreren Facebook Einträgen in denen er sich unter anderem selber als Hitler inszenierte und den Ku-Klux-Klan verherrlichte.
Der von SBH-Gida erhoffte Ansturm blieb jedoch aus. Mit ca. 120 Rassisten sammelten sich nur unwesentlich mehr Anhänger auf dem Münsterplatz als beim letzten Aufmarsch vergangene Woche.
Besonders die überregionale Naziszene schien sich von Bachmann angezogen zu fühlen. Vertreten waren unter anderem einige Vertreter der Berserker Pforzheim. Auffällig war außerdem das bekannte Faschisten in die Organisationsstrukturen eingebunden waren indem sie, wie zum Beispiel Ralph Kästner aus St.Georgen, als Ordner eingesetzt wurden. Auch dieses Mal wurden unter dem Namen „Pegida Dreiländereck“ wieder Rassisten und Faschisten aus der Schweiz und Österreich mobilisiert.
Ab 13.00 Uhr war das Offene Antifaschistische Treffen VS auf dem Latschariplatz mit einer Kundgebung und einem Infotisch präsent. Schon frühzeitig formierte sich außerdem an den Zugängen des Münsterplatzes, dem Kundgebungsort von SBH-Gida, Blockaden weswegen die Anreise der Nazis und Rassisten über längere Zeit stark behindert wurde. Lutz Bachmann selbst konnte nur gemeinsam mit einer größerer Gruppe von Pegida-Anhängern unter massivem Polizeischutz den Münsterplatz ungestört erreichen. Das gelang auch nur durch eine Finte der Polizei, welche die Rassisten über den späteren Kundgebungsplatz des Offenen Antifaschistischen Treffens VS zur Pegida-Kundgebung.
Die restlichen Teilnehmer der SBH Gida Kundgebung mussten sich einzeln den Weg zur Kundgebung suchen und teils von der Polizei freiprügeln lassen, um anschließend eine komplette Leibesvisitation über sich ergehen zu lassen.
Auf der antifaschistischen Gegenkundgebung auf dem Münsterplatz versammelten sich währenddessen bis zu 200 Menschen welche den Rassisten auf der anderen Seite der Absperrung zu verstehen gaben was sie von ihrer Hetze halten. Erstmalig wurden sie dabei von einer neu formierten Samba-Gruppe aus VS unterstützt, die der patriotischen Deutschtümelei sonnige Rhythmen entgegensetzten.
Die Proteste gegen SBH-Gida entwickelten dieses Mal eine neue Dynamik. Nicht nur, dass die Teilnehmerzahl auf antifaschistischer Seite wieder höher als die letzten Male war. Es gelang auch schon im Vorfeld durch mehrere Gruppen die Anreise der Rassisten und Faschisten zu stören und den Beginn des Pegida-Aufmarschs so zu verzögern.