Neuer Wind von Rechts

Die faschistische Partei „Der Dritte Weg“ Hintergründe und Einschätzung aus antifaschistischer Perspektive

In Baden-Württemberg und anderen Teilen Deutschlands formiert sich eine bisher weitgehend unbekannte, neue faschistische Organisation: „Der Dritte Weg“. Die Partei wurde Ende 2013 in Heidelberg von Teilen der „NPD“ und Nazis aus dem Spektrum der „Freien Kameradschaften“ gegründet. So fungiert sie als Auffangbecken und Nachfolgeorganisation für verbotene Gruppen, wie das „Freie Netz Süd“ aus Bayern und das „Aktionsbüro Rhein-Neckar“, aber auch als Alternative zu der an Bedeutung verlierenden „NPD“. Durch elitäres Auftreten grenzen sich die Faschisten des „Dritten Wegs“ von pöbelnden „Sauf-Nazis“ und dem Klischee des kahl rasierten Neo-Nazis in Bomberjacke ab. Damit macht sich die Partei nicht nur Freunde. Teile der faschistischen Bewegung distanzieren sich von der Partei und bezeichneten diese als „Spalter“. Doch Spaltung passt gut in die Strategie des „Dritten Wegs“, der momentan eben kein Sammelbecken für möglichst viele Nazis sein möchte. Viel mehr versteht sie sich als ein langfristiger Aufbauprozess einer offen faschistischen und militanten Organisation, die elitäre Kader im gesamten Bundesgebiet miteinander vernetzt. „Neuer Wind von Rechts“ weiterlesen

Überblick eineinhalb Jahre SBH-Gida und Nein zum Heim SBH

Seit eineinhalb Jahren finden in der Region um Villingen-Schwenningen die Aufmärsche von SBH-Gida und von Nein zum Heim SBH statt. Der erste Aufmarsch als SBH- Gida, organisiert und durchgeführt von bereits bekannten Faschisten und bis dahin unbekannten Gesichtern, fand im Januar 2015 in VS-Villingen statt. Zuletzt versammelten sich im März 2016 in VS- Villingen wieder bis zu 40 Faschisten zu ihrer mittlerweile 13. Kundgebung unter dem Namen Nein zum Heim SBH. „Überblick eineinhalb Jahre SBH-Gida und Nein zum Heim SBH“ weiterlesen

ANTIFA – SOLIDARISCH & KONSEQUENT

In der kommenden Zeit finden verschiedene Aktionen und Veranstaltung im Rahmen der Kampagne statt. Die Termine und Ankündigungen werden laufend bekannt gegeben.

Du hast lust organisiert antifaschistische Politik mit zu gestalten?
Als antifaschistische Struktur organisieren wir kontinuierlich die Arbeit im Bereich Antifa. Unsere politischen Grundlagen kannst du hier nachlesen.

21. Mai | Infostand mit Graffiti- Aktion und Textildruck
Am Samstag den 21. Mai findet vom Offenen Antifaschistischen Treffen VS ein Stand in der Schwenninger Fussgängerzone statt.

2. Juni | Veranstaltung: Die rechte Szene in der Region – führende Akteure und Köpfe
Seit eineinhalb Jahren gibt es eine Zunahme von rechten und faschistischen Aktivitäten. Mit der Partei „Der Dritte Weg“ tritt in der Region eine neue faschistische Struktur in Erscheinung. Im Rahmen der Veranstaltung vermittelt ein aktiver Antifaschist einen Überblick über die extreme Rechte in der Region.
Die Veranstaltung findet statt im Linken Zentrum Mathilde Müller (Jahnstr. 47/1) in Schwenningen. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei.

12. Juni | Proteste gegen den Naziaufmarsch in Tuttlingen
Die Faschisten wollen am 12. Juni unter dem Motto „Nein zum Heim“ in Tuttlingen aufmarschieren.

Unser Aufruf: „ANTIFA – SOLIDARISCH & KONSEQUENT“ weiterlesen

Faschisten keine Plattform bieten! Den NPD-Bundesparteitag in Weinheim verhindern!

Bereits zum dritten Mal in Folge möchte die NPD am 21. und 22. November 2015 ihren Bundesparteitag in den Räumen der Stadthalle im baden-württembergischen Weinheim abhalten. Dazu werden Funktionäre der Nazipartei aus dem gesamten Bundesgebiet anreisen. Diese Partei befindet sich momentan auf Funktionärsebene in einem eher desolaten Zustand, denn die NPD ist vielerorts nur noch eine Randgestalt der faschistischen Szene. Viele der ehemaligen Kader befinden sich entweder in außerparteilichen Nazistrukturen oder bei neuen faschistischen oder rechtspopulistischen Parteiprojekten und somit fehlt es der NPD an Personal für ihren Alleinvertretungsanspruch im faschistischen Lager. Doch der europaweite Rechtsruck, der mittlerweile auch in Deutschland in vollem Gange ist, bietet der Nazipartei wieder mehr Anknüpfungspunkte in der Bevölkerung als in den Jahren zuvor. Wir leben gerade in einer Zeit, in der fast täglich Flüchtlingsunterkünfte brennen, Geflüchtete diskriminiert und körperlich angegriffen werden und rassistische Vorurteile an der Tagesordnung sind.
Das Ziel dieses Parteitages aus Sicht der Nazipartei wird es daher sein, die Partei so zu strukturieren, dass die rassistischen und reaktionären Ressentiments der Politik, den Medien und aus Teilen der Bevölkerung für die eigenen Interessen genutzt werden können. Das muss verhindert werden! „Faschisten keine Plattform bieten! Den NPD-Bundesparteitag in Weinheim verhindern!“ weiterlesen

StopPegida! Aber wie?

Eine Zwischenbilanz der Gegenproteste

Seit Anfang des Jahres marschieren unter dem Label „Pegida Dreiländereck“ bzw. „SBH-Gida“ in unregelmäßigen Abständen immer wieder teils überregional angereiste Nazis und Rassisten in Villingen-Schwenningen auf. Von Beginn an gab es jedes Mal direkte Gegenproteste.
Neben Karlsruhe war VS lange Zeit die einzige Stadt in Baden-Württemberg, in der Pegida-Aufmärsche stattfanden. Für den 17. Mai mobilisiert „Pegida Dreiländereck“ erstmals nach Stuttgart anstatt nach Villingen-Schwenningen.

Stark und entschlossen: Die bisherigen Proteste
Angesichts der Tatsache, dass die Pegida-Aufmärsche kontinuierlich in einem recht kurzen Abstand von ein bis drei Wochen stattfinden, stellt sich für uns die Frage, wie damit umzugehen ist.
An den Protesten gegen den ersten Pegida-Aufmarsch in Villingen am 12. Januar beteiligten sich insgesamt etwa 1.000 Menschen. Dem Aufruf zu direkten Gegenprotesten des Offenen Antifaschistischen Treffens VS (OAT) auf dem Münsterplatz folgten bis zu 400 Menschen. An der Kundgebung des bürgerlichen Bündnisses NoPegida nahmen etwa 600 Personen teil. Schon bei den Protesten gegen den zweiten Aufmarsch von „SBH-Gida“, sank die Anzahl der GegendemonstrantInnen auf insgesamt „nur“ noch 300 Menschen.
Die Tatsache, dass sich ausgesprochen viele Menschen für ein einmaliges bzw. erstmaliges „Event“ mobilisieren lassen, ist dabei keine neue Erkenntnis, sondern hat sich auch in der Vergangenheit schon an anderen Punkten gezeigt. Darum bewerten wir es als Erfolg, dass es stets gelang mit 100 bis 200 Menschen, die TeilnehmerInnenzahl bei den vom OAT organisierten Gegenprotesten auf einem relativ hohen Niveau zu halten. Dies gelang zum einen durch eine stete Thematisierung der Notwendigkeit des Protests und einer immer wieder intensiven Mobilisierung, regional wie überregional. Zum andern durch mehrere Veröffentlichungen unsererseits zu den Personen die hinter „SBH-Gida“ stehen und die Aufmärsche organisatorisch mittragen.   „StopPegida! Aber wie?“ weiterlesen

SBH-gida: NPD, Freie Kameradschaften und gewöhnliche Rassisten

26.01.15: Tim Belz bei SBH-gida (Bild Mitte mit Schild)
26.01.15: Tim Belz bei SBH-gida (Bild Mitte mit Schild)

Bereits zwei Mal versammelten sich im Frühjahr 2015 in Villingen etliche Faschisten aus der Umgebung. Nicht wenige reisten aber auch von weiter her an. Aufgerufen zu den Kundgebungen hatte die, auf Facebook existierende Gruppe, SBH-Gida (Schwarzwald-Baar-Heuberg gegen die Islamisierung des Abendlandes.
War SBH-Gida zu Beginn darum bemüht eine gewisse Distanz zur extremen Rechten, zur NPD und anderen offen faschistischen Kreisen zu wahren, hat sich dies schnell geändert. „SBH-gida: NPD, Freie Kameradschaften und gewöhnliche Rassisten“ weiterlesen