Bericht des Offenen Antifaschistischen Treffens VS zum PEGIDA-Aufmarsch und den Gegenaktionen am 26. Januar:
Am Montag, den 26. Januar, fand der zweite Auftritt von Rassisten unter der Bezeichnung Pegida in Baden-Württemberg statt. Erneut liefen am Montagabend Anhänger des lokalen Pegida-Ablegers „SBH-Gida“ in Villingen auf. Konnten diese zu ihrer ersten Kundgebung noch rund 80 Personen mobilisieren, versammelten sich dieses mal etwa 40 bis 50 ihrer Anhänger.
Der Gegenprotest auf dem Münsterplatz, zu dem mehrere linke und antifaschistische Gruppen aufriefen, lief aufgrund der Witterungschleppend an, die Teilnehmerzahl wuchs aber dennoch bis 18:30 Uhr auf knapp 200 Antifaschistinnen und Antifaschisten.
„Obwohl wir heute weniger Leute zu den Gegenprotesten mobilisieren konnten, haben wir es ihnen mindestens so ungemütlich gemacht wie bei
ihrem ersten Auftritt“, so Robert Hertkamp, Sprecher des Offenen Antifaschistischen Treffens VS. Und weiter: „Es war heute wieder ein lautstarker und wütender Protest. Verstehen konnte man nicht ein Wort ihrer rassistischen Hetze“.
Das Offene Antifaschistische Treffen VS ging in seiner Rede auf der Gegenkundgebung in erster Linie auf die politische Nähe der AfD zu den aktuellen rassistischen Mobilisierungen unter dem Namen der Pegida ein. Betonte allerdings, dass es in Villingen-Schwenningen jedoch offene Faschisten aus den Reihen der NPD und Freien Kameradschaften sind, welche die SBH-Gida Aktionen maßgeblich prägen.
Auch gab es Reden des Antimilitaristischen Treffens VS zu Fluchthintergründen und die Situation der Flüchtlinge hier in Deutschland, der Föderation der ArbeiterInnen aus der Türkei in Deutschland und der Föderation für demokratische Rechte in Deutschland.
Nachdem die rassistische Kundgebung noch vor 20 Uhr beendet wurde und die Rassisten und Faschisten unter „Haut ab!“-Rufen den Nachhauseweg antraten, zogen ca. 70 Antifaschistinnen und Antifaschisten in einer spontanen Demonstration durch die Stadt.
Der Sprecher des OAT dazu: „Wir werden Menschen, die zusammen mit Faschisten und der NPD marschieren auch in Zukunft nicht die Straße überlassen. Vor allem nicht an einem so sensiblen Datum. Schließlich jährt sich morgen zum 70. Mal die Befreiung von Auschwitz. Wir finden es selbstverständlich, dass sich die Leute mit einer spontanen Demonstration die Straße zurückholen.“
Während der Spontandemonstration kam es zu einigen Auseinandersetzungen mit der Polizei. Diese reagierte bei Beginn der Demonstration sehr aggressiv und verletzten einige Antifaschistinnen und Antifaschisten mit Knüppelschlägen, Fußtritten und Faustschlägen. Dennoch gelang
es den DemonstrantInnen sich durchzusetzen und setzten die Demo fort.
Kurze Zeit später, als die Antifaschistinnen und Antifaschisten in die Nähe einiger abreisenden Pegida-Anhänger kamen, reagierte die Polizei erneut ziemlich aggressiv und ging mit Faustschlägen, Tritten und Schlagstöcken auf die Demospitze los. Dabei kam es auch zu einer Festnahme durch das eingesetzte BFE.